Statement der BI zum Besuch von StS Silberhorn bei der WTD 61 in Manching

Still gestanden statt Rührt euch!

Als Soldat weiß man, dass auf „Still gestanden“ „Rührt euch“ folgt. Diese einfache militärische Grundregel sollte auch Staatssekretär Thomas Silberhorn beherrschen.

Auf den Stillstand in Bezug auf die zwingend notwendige PFC-Sanierung im Flugplatz Manching ist eine Bewegung (Rührt euch) zeitnah und auch in naher Zukunft mit ihm nicht zu machen! Diese Erkenntnis als Zusammenfassung seines Besuchs auf dem Flugplatz Manching am 20. Mai ist genug der Ehre. 

Sich in Bewegung setzen bleibt nach dieser „Null-Nummer“ mal wieder den Betroffenen der PFC-Belastung in Westenhausen und Lindach, und deren Unterstützern aus Politik und Presse überlassen.

Auch wer sich das Statement des Staatssekretärs vor den Demonstranten zum xtenMal anhört, muss erkennen, dass es möglich ist, in fünf Minuten nicht ansatzweise eine Antwort auf die Fragen zur PFC-Sanierung zu geben. Auch eine angekündigte Zeitschiene, eine Terminierung wurde von Thomas Silberhorn auch inside der WTD vor geladenen Gästen verweigert. Diese Schlacht ist als verloren zu bewerten, ein Frieden ist aber auch nicht in Sicht!

Beratungen in Aussicht gestellt!
„Wir nehmen alle mit ins Boot und werden zielführend beraten.“ Die Bootsbesatzung sind das BMVg, die Vertreter der Kommunen (Manching und Neuburg/Do), die Landräte der beiden Kreise, die politischen Vertreter im Land und im Bund und die beteiligten Fachbehörden. Gemeinsam wird diese Crew nach den vorliegenden Fakten, die im Rahmen der Vorgehensweise die Phase IIb erreicht hat, beraten. Im Einzelnen müssen danach noch Phase IIIa (Sanierungsplanung) und IIIb und IIIc (Sanierungsdurchführung und Nachsorge) beraten werden. Nein, eine Zeitangabe für den Beginn der Phase III kann nicht gegeben werden, zuvor müssen schließlich die Beratungen abgeschlossen sein. Wenn die Betroffenen Glück haben, sinkt das Boot wegen Überfüllung an Beratern nicht und muss nicht den Weg der Gorch Fock antreten.

Konzertierte Aktion ist angesagt!
Es hat sich bei dem Besuch des Staatssekretärs gezeigt, dass es einer Zusammenarbeit auf der Ebene der Minister im Bund bedarf. So ist für eine Lösung im Sinne der Bürger von Westenhausen und Lindach, die ihre Heimat nicht auf Dauer, auf viele Jahre oder Jahrzehnte hinaus mit PFC-haltigem Abwasser aus dem Flugplatz verseucht haben möchten, notwendig, dass sich unser Heimatminister Horst Seehofer einschaltet. Seine und unsere Heimat und die seines früheren Wahlkreises Neuburg ist betroffen und muss wieder lebenswert werden. Auch die Umweltministerin Schulze müsste ihren Aufgaben nachkommen und mit Nachdruck dafür sorgen, dass PFC-Umweltskandale von ihr thematisiert und eine Sanierung mit angeschoben wird. Schließlich wird Frau von der Leyen die Forderung nach einer zeitnahen Sanierung hier in Manching als zuständige Ministerin mit einer positiven Entscheidung herbeiführen müssen. Offensichtlich schaffen dies die untergeordneten Mitarbeiter nicht. Also konzertierte Aktion: Heimatminister, Umweltminister, Verteidigungsminister. Hilfreich ist auch, wenn ein „Rührt euch“ vom Ministerpräsidenten und dem Umweltminister aus München laut und unüberhörbar in Berlin zu hören ist: 

In Manching sind wir am weitesten
Dies auch wieder aus dem Mund des Staatssekretärs zu hören, bringt uns einer schnellen Sanierung auch nicht näher! Vielmehr ist davon auszugehen, dass dies ein Hemmschuh für die Sanierung ist. Wenn 3000 Proben genommen wurden, wird die 3001 Probe auch keine weiteren Erkenntnisse bringen. Wenn drei Bereiche als kontaminiert im Gefährdungsbericht ausgewiesen wurden, sind weitere Untersuchungen von18 Bereichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend. Wenn technische Möglichkeiten der Sanierung (pump and treat) anerkannt sind, ist ein Blick auf ggf. weitere Erfindung nicht dienlich. Wenn aber gemeint ist, man könnte die Sanierung aus finanziellen Erwägungen (was beim Besuch am Montag verneint wurde) hinauszögern, um anderen von PFC betroffenen Standorten in Deutschland keinen Präzedenzfall zu liefern, bleiben wir am Weitesten im Warten.

Nicht das Erzählte reicht – das Erreichte zählt!
Die Bürger aus Westenhausen und Lindach, die Bürger aus Neuburg/Donau und Umgebung und alle von PFC Betroffenen appellieren: Hopp, hopp, hopp, für PFC ein Stopp! Sanierung sofort!  

Dieser Artikel wurde von Doris Schmidt als Leserbrief eingereicht und im DK am 28.05.2019 veröffentlicht.

Nach oben scrollen