Geplantes europäisches PFAS-Verbot

Als Betroffene des vom Manchinger Flugplatz ausgehenden PFAS-Umweltskandals kennen wir seit Jahren die gravierenden nachteiligen Folgen kontaminierter Böden sowie des Grund- und Oberflächenwassers leider nur zu gut. Doch die Umweltverschmutzung durch PFAS ist längst kein regionales Problem mehr, sondern betrifft unzählige Gemeinden in ganz Deutschland, Europa und darüber aus. Kontaminationsherde befinden sich u. a. in der Nähe von Militärstützpunkten (wie bei uns in Manching und Neuburg), Flughäfen, aber auch im Umfeld chemischer Industrie. Vollkommen egal, ob nun bei der PFAS-Herstellung angefallen, durch Verwendung PFAS-haltiger Löschmittel wie am Flugplatz Manching weiterverfrachtet oder mittels PFAS-kontaminierten Schlamms auf landwirtschaftliche Flächen verbracht – das Gift ist heute in erschreckender Weise global nachweisbar. Dadurch ist auch unser Trinkwasser gefährdet oder wie in der Region Altötting bereits verunreinigt.

Deshalb unterzeichneten wir zusammen mit anderen europäischen Organisationen der Zivilgesellschaft das Manifest #BanPFAS¹, mit dem die EU-Mitgliedstaaten und Kommission nachdrücklich aufgefordert werden, alle PFAS in Konsumgütern bis 2025 zu verbieten und bis 2030 ein vollständiges Verbot zu implementieren.

Noch vermag niemand genau zu beziffern, in welchem Ausmaß und wo überall PFAS in unseren Böden, im Grund-, Oberflächen- und Trinkwasser schlummert. Aufgeschreckt dürfte in diesem Zusammenhang jedoch das Ergebnis monatelanger Recherchen eines internationales Journalisten-Team im Rahmen des Forever Pollution Projects² haben, welches aufzeigt, dass Manching nur ein Ort von 1.500 PFAS-Belastungen in Deutschland und mehr als 17.000 in Europa ist. Höchste Zeit, die Reißleine zu ziehen!

¹ Manifest für ein dringendes Verbot der „ewigen Chemikalien“ PFAS Veröffentlichung am 12. Oktober 2022 – Update am 19. Januar 2023, #BanPFAS

² Forever Pollution Project, Journalists tracking PFAS across Europe, 23.02.2023

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