Wie berichtet, haben wir erneut die Aufhebung der Allgemeinverfügung (AV) zum „Gießverbot“ aufgrund der hohen Grundwasserstände und der Hochwasserlage in Westenhausen und Lindach mit einhergehenden Überflutungen im Juni gefordert. Den Tenor aus dem Landratsamt Pfaffenhofen/Ilm, die Laufzeit der AV sei nicht in Stein gemeißelt, griffen wir auf und beantragten ihre umgehende Aufhebung unter Berücksichtigung der neuen Gegebenheiten.
Nun liegt uns die Antwort vom Landratsamt Pfaffenhofen vor. Hierin heißt es u. a., die Frage, wann die Allgemeinverfügung aufgehoben werden kann, obliege in erster Linie einer fachlichen Bewertung. Schließlich diene die Allgemeinverfügung dem vorsorgenden Bodenschutz und könne erst dann außer Kraft treten, wenn schädliche Bodenveränderungen bzw. abfallrechtliche Problemstellungen nicht mehr zu besorgen sind.
Die Bewertung des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Ingolstadt sei zum Ergebnis gekommen, dass die Allgemeinverfügung, die dem vorsorgenden Bodenschutz dient und rechtskräftig ist, aus fachlicher Sicht auch weiterhin erforderlich ist.
Eine Aufhebung wird daher nicht erfolgen.
Neben diversen Argumenten zur Untermauerung der Entscheidung (den genauen Wortlaut haben wir unseren Mitgliedern schriftlich übermittelt) erfolgte der Hinweis, das Bewässern von Rasenflächen sei im Hinblick auf den schonenden Umgang mit der Ressource Grundwasser aus wasserwirtschaftlicher Sicht als nicht zwingend notwendig einzustufen.
Die alternative Verwendung von kostbarem Trinkwasser scheint dabei kein Problem darzustellen. Gekrönt werden die Ausführungen mit der Empfehlung, für eine Bevorratung von Wasser zum Rasengießen große Regentonnen aufzustellen bzw. Zisternen zu errichten.
Es ist den Betroffenen unserer Region schwer vermittelbar, was nach großflächiger Überflutung durch PFAS-hochbelastete Oberflächengewässer und Versickerung von mit Ewigkeitschemikalien verunreinigtem Grundwasser noch eines Schutzes vor Kontamination bedarf. Hier kamen bereits Rückmeldungen, die die Argumentation des WWA u. a. bestenfalls als absolut lächerlich bei einem so offensichtlichen Sachverhalt bezeichneten. Dennoch sind uns konstruktive Lösungsansätze stets willkommen.
Wütend macht uns hingegen, dass uns anscheinend eine gewisse Intelligenz abgesprochen wird, indem beispielsweise zur Sammlung von Regenwasser geraten wird. Dazu benötigen wir ganz sicher keine Tipps studierter Fachkräfte; das sagt uns allein schon der gesunde Menschenverstand. Und den setzen wir weiter ein und bleiben hartnäckig am Thema dran!