Am 20. August 2025 hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) die aktualisierte Fassung ihres PFAS-Beschränkungsvorschlags veröffentlicht — basierend auf dem im Januar 2023 eingereichten Vorschlag der Behörden Dänemarks, Deutschlands, der Niederlande, Norwegens und Schwedens. Nach Auswertung von über 5.600 Stellungnahmen ergänzt die überarbeitete Version nun acht weitere Branchen und berücksichtigt alternative Beschränkungswege neben dem vollständigen Verbot. Nun folgen die Bewertungen durch die Ausschüsse RAC und SEAC, auf deren Grundlage die Europäische Kommission die endgültige Entscheidung vorbereitet.
Hintergrund
- Ursprung: Der ursprüngliche Vorschlag wurde im Januar 2023 von den Behörden Dänemarks, Deutschlands, der Niederlande, Norwegens und Schwedens eingereicht [1,2].
- Öffentliche Konsultation: Zwischen März und September 2023 fand eine öffentliche Konsultation statt, in deren Verlauf mehr als 5.600 wissenschaftliche und technische Stellungnahmen eingegangen sind [1–3].
Wichtige Änderungen im aktuellen Vorschlag
- Erweiterter Anwendungsbereich: Der aktualisierte “Background Document” behandelt jetzt acht zusätzliche Industriebereiche, die im ursprünglichen Vorschlag nicht detailliert berücksichtigt wurden:
- Druckanwendungen
- Dichtungsanwendungen
- Maschinenbau
- Medizinische Anwendungen (z. B. Verpackungen, Arzneimittelexzipientien)
- Militärische Anwendungen
- Explosivstoffe
- Technische Textilien
- Breitere industrielle Anwendungen (z. B. Lösungsmittel, Katalysatoren) [1,3,4]
- Alternative Beschränkungsoptionen: Neben einem vollständigen Verbot oder zeitlich befristeten Ausnahmen sieht der neue Vorschlag auch Szenarien vor, in denen die Nutzung von PFAS unter strikter Risikoüberwachung weiterhin möglich ist. Dies betrifft insbesondere Bereiche wie:
- PFAS-Herstellung
- Transport
- Elektronik & Halbleiter
- Energiesektor
- Dichtungs- und Maschinenanwendungen
- Technische Textilien [3–5]
Nächste Schritte
Aktuell wird die überarbeitete Vorlage durch die ECHA-Ausschüsse RAC (Risk Assessment Committee) und SEAC (Socio-Economic Analysis Committee) geprüft. Ihre unabhängigen Stellungnahmen bilden die Grundlage für die Entscheidung der Europäischen Kommission, welche in Absprache mit den EU-Mitgliedsstaaten final über eine gesetzliche Beschränkung entscheiden wird [1,3,6].
Quellen
- Science Media Center: Vorschlag für PFAS-Beschränkungen überarbeitet
https://www.sciencemediacenter.de/angebote/vorschlag-fuer-pfas-beschraenkungen-ueberarbeitet-25148 - Specchemonline: ECHA updates PFAS restriction proposal
https://www.specchemonline.com/news/echa-updates-pfas-restriction-proposal - ChemRadar: ECHA releases updated background document for PFAS restriction proposal
https://www.chemradar.com/en/news/detail/ew0wlmxfdurk - RRMA Global: ECHA releases updated background document for PFAS restriction proposal
https://rrma-global.org/news-details/echa-releases-updated-background-document-for-pfas-restriction-proposal/MjI2NA%3D%3D - IMDS Professional: PFAS restriction – ECHA publishes updated proposal
https://www.imds-professional.com/en/pfas-restriction-echa-publishes-updated-proposal - Society of Chemical Industry (SCI): Europe updates its PFAS restriction proposal
https://www.soci.org/news/2025/8/europe-updates-its-pfas-restriction-proposal