Neue EU-Regelungen und Fristen

PFAS-Einsatz in Feuerlöschschäumen

Die Entscheidung der EU-Kommission, den Einsatz von PFAS-haltigen Feuerlöschschäumen einzuschränken, ist ein richtiger Schritt zum Schutz von Umwelt und Gesundheit. Diese sogenannten Ewigkeitschemikalien belasten Böden und Grundwasser dauerhaft. Auch bei uns in Manching und im benachbarten Neuburg/Donau sind die Folgen längst sichtbar.

Doch es gibt auch einen Kritikpunkt: Die neue Regelung gilt vorerst nur für Ausbildungszwecke. Im Ernstfall dürfen PFAS-haltige Schäume aufgrund von Übergangsfristen weiterhin eingesetzt werden. Damit bleibt eine erhebliche Umweltgefahr bestehen – insbesondere rund um militärische Flugplätze. Denn gerade bei realen Einsätzen gelangen große Mengen dieser Schadstoffe in die Umwelt. Wie das Handelsblatt berichtete, würden ohne diese Beschränkung weiterhin jährlich rund 470 Tonnen dieser Chemikalien in die Umwelt gelangen.

Unsere Forderung: Rasche Umrüstung auf PFAS-freie Alternativen!

Technisch ist das bereits möglich, wie viele zivile Flughäfen zeigen. Der Schutz von Mensch und Umwelt darf nicht von Ausnahmeregeln abhängig sein. Denn PFAS-haltige Löschschäume zählen bislang zu den Hauptquellen für PFAS-Belastungen – nicht nur in Deutschland und Europa.

Was gilt ab jetzt?

  • Für militärische Einsätze (Ernstfall) gelten derzeit Ausnahmen. Hier dürfen PFAS-haltige Schäume weiterhin verwendet werden, solange keine gleichwertigen Alternativen zur Verfügung stehen.
    (Quelle: ECHA – Europäische Chemikalienagentur)
  • Der Einsatz von PFAS-haltigen Löschschäumen für Ausbildungs- und Übungszwecke wird künftig verboten.
    👉 Gültig ab dem 10. April 2026
    (Quelle: IHK Braunschweig)
  • In der zivilen Luftfahrt (z. B. an Flughäfen) dürfen PFAS-haltige Schäume noch bis 10. Oktober 2029 eingesetzt werden. Danach gilt auch hier ein vollständiges Verbot.
    (Quelle: IHK Braunschweig)

Was bedeutet das für unsere Region?

Die Beschränkungen sind ein wichtiger Schritt, doch nicht die Lösung des Problems. Wo bereits PFAS-Schäume bereits eingesetzt wurden – wie auf den militärischen Flugplätzen in Manching und Neuburg/Donau – bleiben Böden und Grundwasser über die Liegenschaftsgrenzen hinaus für viele Jahre belastet. Auch wenn unsere Hinweise auf umweltfreundlichere Alternativen seitens der Bundeswehr zur Kenntnis genommen wurden, eine freiwillige Umstellung auf PFAS-freie Löschmittel erfolgte bislang nicht. Es ist somit leider davon auszugehen, dass dies vor einer gesetzlichen Verpflichtung auch weiterhin nicht der Fall sein wird.

Langfristig kann nur der vollständige Verzicht auf PFAS-haltige Produkte den weiteren Eintrag in die Umwelt stoppen.

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