Step by step – aus kleinen Schritten sollen große werden!

Wer seinen Blick von der B16 nahe Lindach auf den Flugplatz Manching schweifen lässt, kann seit Tagen auf der Bundeswehrliegenschaft emsiges Schaffen beobachten. Die Brunnenbohrarbeiten für die geplante Abstromsicherung haben begonnen.

Damit steht unsere Hauptforderung endlich vor der Realisierung. An einem der drei Hotspots, der alten Feuerwache, wird auf einer Strecke von ca. 1700 Metern entlang der nördlichen Start- und Landebahn eine aus sieben Unterflurbrunnen und Rigolen bestehende Galerie gebaut. Durch die geplante Pump-and-Treat-Maßnahme (pumpen und behandeln) soll das mit PFAS verunreinigte Grundwasser hochgepumpt, mittels Aktivkohlerfilter gereinigt und dem Grundwasserkörper wieder zugeführt werden. Möglicherweise wird dies, wie schon im 2020 durchgeführten Pumpversuch, mit Ionenaustauscherharzen unterstützt. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung von fünf Brunnen will man durch die Sieben-Brunnen-Lösung mögliche Lücken zwischen den einzelnen Brunnen schließen, aber auch die Ränder vollständig erfassen. Durch die günstigere Brunnenhydraulik soll die Gefahr einer Verockerung aufgrund des stark eisenhaltigen Wassers minimiert werden.

Sofern sich vonseiten der Ausschreibung sowie des Natur- und Denkmalschutzes keinerlei beeinflussende Probleme auftun, dürfte der geplante Zeitrahmen eingehalten werden. Die Anlage soll voraussichtlich im Frühjahr 2024, noch bevor die Brutzeit des Brachvogels und anderer Wiesenbrüter zum Hindernis werden könnte, ihren Betrieb aufnehmen.

Bei der Besichtigung des Flugplatzes im Oktober regten wir ein Grundwassermonitoring vor Start sowie in regelmäßigen Abständen während der gesamten Reinigungsdauer an, um die aktuellen Fortschritte dokumentieren zu können. Dies soll nach Auskunft der Bundeswehr in halbjährlichen Abständen erfolgen.

Der Bau, der von uns seit 2018 vehement geforderten Abstromsicherung, stellt einen begrüßenswerten ersten Schritt dar, dem weitere folgen müssen. Auf dem Gelände befinden sich mit zwei weiteren Hotspots (Feuerlöschübungsbecken, westliche Südbahn) insgesamt sechzehn Kontaminationsflächen. Hierzu sollen bis Ende 2023 die Ergebnisse der Variantenuntersuchung vorliegen, welche als Grundlage für weiteres Vorgehen dienen wird. Wir haben gegenüber der Bundeswehr bereits Bodenaustausch oder Abdeckung zumindest im Gebiet der Hotspots angeregt.

Zum erfreulichen Baustart hatte der Bayerische Rundfunk unsere IG um eine Stellungnahme gebeten. Der Beitrag Reinigungsanlage gegen gefährliche PFAS in Manching ist in unserem Medienarchiv abrufbar.

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