Leserbrief zur PFC-Belastung durch den Flugplatz in Manching und der Haltung der Bundeswehr, erschienen im Donaukurier am 17.06.2019
Aus der Position des Wartenden ist es schwer zu ertragen, wenn man das Gefühl hat, es geht nichts vorwärts. Wenn zudem auch noch vage und dehnbare Aussagen wie „zeitnah“ erfolgen, ist das Maß langsam voll! „Time is money“, das mag sich auch der Verursacher Bundeswehr denken. In der Vergangenheit wie auch aktuell zieht sich das Warten auf Antworten, auf Erprobungsergebnisse des Fischmonitorings, auf die Machbarkeitsstudie, auf den Start des Pump-and-Treat-Verfahrens wie ein roter Faden durch die letzten Monate.
Dieses ewige Abwarten ist für uns Betroffene schwer erträglich. Vielleicht wäre es besser hinzunehmen, wenn man das Vertrauen haben könnte, dass sich das Warten lohnt. Aber von Seiten der Bundeswehr kommen weder Zugeständnisse noch Transparenz. Anstatt Vertrauensbildung macht sich Frustration gepaart mit Aggression breit.
Vergleicht man die PFC-Fälle in Manching und Neuburg, fällt sofort auf, wie rasch in Neuburg-Schrobenhausen die Ergebnisse vorlagen. Eine Anfrage an die dortige Pressestelle ergab, dass Landratsamt und Gesundheitsamt kräftig angeschoben haben, um die Öffentlichkeit nicht lange im Unklaren zu lassen, ob die Brunnen weiterhin genutzt werden können, wie auch die Wasserqualität der umliegenden Weiher in Neuburg und Weichering zum unbeschwerten Planschen einlädt. Man sieht, es geht, wenn man will.
Warten ist unproduktive Zeit. Warten lassen sagt viel über gegenseitige Wertschätzung im Umgang miteinander aus. Da würde ich mir beim Thema PFC im Landkreis Pfaffenhofen mehr Miteinander, Transparenz und rascheres Handeln wünschen. Aber solche Wünsche werden leider selten erhört.
Gudrun Lemle, Manching