Auf seiner siebentägigen Wanderung durch den Landkreis Pfaffenhofen unter dem Titel „Grünes-Gold-Tour“ traf sich Herr MdL Johannes Becher, der sich u.a. in Begleitung von Joachim Siebler befand (beide Bündnis 90/Die Grünen), am heutigen Mittwoch zum Informationsaustausch mit Vertretern der BI und IG an der Maria-Hilf-Kapelle im Manchinger Ortsteil Lindach.
Vor Ort wurde einführend zur Thematik beim Austritt der Ach aus dem Flugplatzgelände der PFC-Eintrag ins Grund- und Oberflächenwasser durch den Vorsitzenden Michael Weichenrieder erläutert. Alle durch die Kontamination erwachsenen Probleme wie z.B. im Zusammenhang mit Bauvorhaben, Verkauf von bebauten und unbebauten Grundstücken, Nichtausweisung neuer Baugebiete, Bewässerung und Empfehlung auf Verzehrverzicht von geangelten Fischen, kamen vielfältige Punkte zur Sprache. Aus Sicht der Landwirte schilderten Christoph Kloiber und Christoph Weichenrieder sowie betroffene Westenhausener Bürger aus erster Hand, was es für sie in der Praxis bedeutet, tagtäglich mit den Folgen der PFC-Kontamination leben zu müssen. Doris Schmidt und Gudrun Lemle überreichten Herrn Becher ein Glas, gefüllt mit geschöpftem Ach-Wasser, mit dem Hinweis: „Nicht alles was klar ist, ist auch sauber, denn PFC sieht, riecht und schmeckt man nicht und dennoch ist es ein teuflisches Gift.“
Gleichzeitig wurde MdL Becher besonders der Bedarf einer politischen Unterstützung ans Herz gelegt, um
1. eine Zeitschiene für die PFC-Sanierung durch das Pump-and-Treat-Verfahren zu erhalten, welche für die betroffenen Bürger/innen von Westenhausen und Lindach sehr wichtig ist, um konkrete Anhaltspunkte zur Planung, Durchführung und zum erwartenden Abschluss der Sanierung vor Augen zu haben;
2. die schon fast gebetsmühlenartige, dennoch bisher vergeblich geforderte Transparenz im Umgang mit Informationen gegenüber der BI und den Bürgern bei Behörden und Entscheidungsträgern durchzusetzen, was zudem dazu dienen könnte, das stark angeschlagene Vertrauensverhältnis wieder aufzubauen.
Die BI zeigte sich erfreut über Bechers Schriftliche Anfrage an die Staatsregierung „Chemikalien am Flugplatz Manching“ vom 1. Juli d.J., deren Antwort er bereits mitgebracht hatte. Die Werte des Fischmonitorings wurden unter Berufung auf den Datenschutz nicht offengelegt und lediglich darauf verwiesen, dass die Betroffenen direkt angeschrieben worden sind. Beim weiteren Verlesen der Antwort breitete sich allgemeine Fassungslosigkeit aus, als man hören musste, dass erst bis 2024 mit einer Anwendung des Pump-and-Treat-Verfahrens zu rechnen ist.
Zudem erhofft sich die BI von Herrn Becher Unterstützung im Widerstand gegen den im Planfeststellungsverfahren befindlichen Flutpolder Großmehring. Schon hinsichtlich der Gefahr einer großflächigen Verbreitung von PFC bei Flutung des Polders über die Paar sind weitere Möglichkeiten wie Staustufenmanagement zu berücksichtigen. Es ist inakzeptabel, dass ggf. aus Wirtschaftsinteressen in Kauf genommen wird, dass man unsere Ortsteile „absaufen“ lässt.
Nach einem regen Informationsaustausch, für den sich die BI herzlich bedankte, ließ man das Treffen mit einem Besuch der Eisdiele in Manching gemütlich ausklingen, bevor Becher, nachdem er jeden Teilnehmer mit einem kleinen Präsent überraschte, seine 150 Kilometer lange Wanderung zum nächsten Termin nach Ebenhausen-Werk erfrischt, gestärkt und mit unseren Wünschen und Hoffnungen im Rucksack fortsetzte.